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Monat: Februar 2015

Premature Commoditization?

In der Software-Entwicklung bezeichnet man mit dem Ausdruck „premature optimization“ die verfrühte Optimierung einer Anwendung. Dies führt üblicherweise zur Auflösung von Abstraktionsschichten, d.h. zu einer geringeren Lesbarkeit, höheren Komplexität und zu einer geringeren Flexibilität der Software: Ich kann zukünftige Änderungen nicht mehr zentral durchführen, sondern muss mühsam jede Stelle suchen und anpassen.

Sieht man das ganze abstrakt, dann sind auch geläufige Vorurteile/Binsenweisheiten in unserem Lebensalltag eine gewisse Form von „Optimierung“, nämlich der schnellen Entscheidungsfindung und der Vereinfachung von komplexen Zusammenhängen. Dies war in Urzeiten sicher notwendig, um in Krisensituationen (Angriff von Tieren oder Feinden) schnell einschätzen und reagieren zu können, also im besten Falle um zu Überleben.

Auch in der BWL möchte man ein Geschäftsmodell so schnell wie möglich skalieren, also durch Automatisierung und Rationalisierung die Kosten senken (= Rendite steigern), die Umsätze steigern und gegenüber den (potentiellen) Gegner besser aufgestellt sein.

Dies setzt aber einen einfachen Produktzyklus voraus, d.h. nach der initialen Forschungs- und Entwicklungsphase und den Übergang in eine Serienproduktion, werden nur noch wenige Weiterentwicklungskapazitäten notwendig sein: Das Produkt ist fertig, spätestens mit der Auslieferung.

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