In München organisiert Amazon die Zustellung überwiegend in eigener Regie unter dem Namen „Amazon Logistics“. Was eigentlich eine gute und sehr unkomplizierte Zustellung bedeutet: Zusteller drücken einem meist die Sendung einfach in die Hand oder werfen sie in den Briefkasten.
Zwar hat Amazon keine Live-Ortung des Zustellers, aber bisher musste ich noch nie eine Amazon-Sendung von woanders abholen (außer bei direkten Nachbarn).
Vermutlich erst die eigene Logistik ermöglichte Amazon das Same-Day-Delivering für einen Teil seiner Waren anzubieten. Vermutlich werden die Bestellungen bis Mittags gesammelt, in Graben bei Augsburg dann verladen und ab 18 Uhr dann in München zugestellt.
Doch die Probleme der Zusteller treffen auch Amazon: Mit einem Typen habe ich über Gewerkschaften und seine Unwissenheit über die Marktwirtschaft sprechen dürfen. Er meinte, sein Lohn wäre höher, würden die Leute weniger „unnötigen Kram“ bestellen. Meine Replik, dann würde er keine Arbeit haben und überhaupt nichts verdienen, brachte ihn etwas in Rage. Ich empfahl ihm, er solle doch Amazon-Aktien kaufen und so vom unverschämten Erfolg des US-Giganten profitieren…
Mittlerweile scheinen Amazon die Mitarbeiter auszugehen, es werden osteuropäische Mitarbeiter eingesetzt, die weder Deutsch noch Englisch können. Und auch die zugesagten Zeitfenster wurde jüngst nicht mehr eingehalten. Einzelne Artikel wären dann doch nicht „same day“ Lieferbar und wurden mir Samstag und heute (Montag) nach 18 Uhr zugestellt.
Das Kundenerlebnis heute war besonders schlecht, der Zusteller lass den Namen vor und schaute mich an: Ja, das bin ich. OK.
5 Minuten später, es war circa 21 Uhr, klingelte es erneut und er stand wieder vor mir, mit einem Zettel in der Hand. Einer Tabelle aus Sendungsnummer, Straße, „Signature“, „Name“. Es waren keine Felder von Hand ausgefüllt.
Er wollte von mir, dass ich unterschreibe, einen Stift hat er nicht. Ich hatte auch keinen. Er rief mit dem Handy irgend jemanden an und gab es mir, aber der Empfang war zu schlecht.
Letztlich habe ich dann einen Stift geholt und unterschrieben. Für eine Sendung voller Kabel/Pinleisten für Elektronikprojekte im Wert von 6 EUR.
Letztlich fand ich das ziemlich scheisse. Er hatte weder das früher übliche Amazon-Handy zum digitalen Unterschreiben, noch einen Stift. Und den Zettel hatte er auch vergessen und dazu sprach er kein Deutsch ist Englisch. Ich weiß nicht, wer für seine mangelhafte Ausstattung und Training verantwortlich ist, aber hier stimmt es schon „über“ ihm nicht. Man lässt Leute nicht so auf Kundschaft los und verheizt sie auch nicht.
Amazon habe ich darauf eine Mail geschrieben und den Sachverhalt geschildert. Ich hoffe, dass sie ihre Mitarbeiter (oder die von Subunternehmern) wieder besser ausstatten und schulen.
Drei Stunden später erhielt ich folgende Antwort per Mail: