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Studien zur Mobilfunk-Netzabdeckung

Laufend wird auf allen möglichen Plattformen und Medien darüber berichtet, wie schlecht doch die Mobilfunkqualität in Deutschland sei. Es wird von persönlichen Erlebnissen erzählt, es werden ökonomische wie auch technische Fakten übersehen oder weggelassen. Und weil in dieser ganzen Bullshit-Agenda doch irgendwann Fakten zählen, werden Studien ausgeschrieben. Und was machen die Gutachterfirmen? Die haben natürlich auch keine Ahnung und vertrauen fremden Daten.

Das aktuelle Beispiel: Die Bundestagsfraktion der Grünen hat eine Studie in Auftrag gegeben, welche aktuell wieder die Diskussion anheizt. Auftragnehmer war das Beratungsunternehmen P3, einem gut im Geschäft stehenden Unternehmen, das so alles von Behörden bis Großunternehmen gegen Honorar berät.

Das Studienergebnis gibt es hier als PDF-Datei zum Abruf.

Sofort fällt auf, dass die Studie mit dem Ziel eines „Nationalen Roamings“ angelegt ist, also das mehr oder weniger freiwillige Gleichschalten aller Netze in der Hoffnung die Netzabdeckung damit zu verbessern. Das Ziel ist also die politische Forderung durch Sachgründe zu untermauern, nicht umgekehrt.

Und woher nimmt P3 jetzt Daten zur aktuellen Versorgung, die hier so schlecht sein soll?


Aha, man beruft sich zuerst auf die Meinung eines Berichtes der Süddeutschen Zeitung. Weiter im Studienergebnis versucht man dann das ganze durch eine große Datenmenge zu bestätigen:

Interessanterweise wird nicht genannt, welche Android-App dies sein soll, wie statistisch relevant die einsetzenden Nutzer sind (Alter, Wohnort, Berufsgruppen?) und welche Hardware verwendet wurde. Sicherlich sind da auch viele uralt, low-end Android-Telefone der ersten Hardware-Generationen dabei, die vermutlich niemals ein Baseband-Upgrade gesehen haben und seit 5 Jahren auch kein Android-Update mehr bekommen?

Dass die dünne Besiedelung Brandenburgs oder Meckpomm möglicherweise ein Grund sein könnte, warum „Messungen“ dort primär auf Fernverkehrsstraßen sichtbar sind, wird auch nicht erwähnt.

P3 nennt hier keine belastbaren Quellen, beschreibt nicht, auf welcher technischen und empirischen Grundlage eine Qualitätsprüfung stattgefunden hat. Hat man sich die Karte von der Website eines App-Anbieters geborgt?

So ist die ganze Studie das Dateiformat nicht wert, in der sie veröffentlicht wurde. Sie spiegelt einzig aktuelle politische und mediale Wahrnehmungen wieder und beruft sich auf fremde Quellen, ohne diese zu benennen und die Methodik dahinter ebenfalls nicht. Es ist eine Schande, dass P3 so etwas überhaupt veröffentlicht, zeigt aber auch das Niveau, das überwiegend deutsche Industrie- und Behörden-Kunden von diesem Unternehmen verlangen: Keine.

Da eine Datenerhebung so schwer und aufwendig ist, könnte das doch eine wunderbare Geschäftsidee sein? Nun stellt sich die Frage: Wer wäre dafür bereit zu bezahlen? Sind es Netzbetrieber in kleinen Nationen? Nein. Sind es Netzbetreiber in großen Nationen? Nein. Sind es kleine Unternehmen oder Börden in kleinen Staaten? Nein.

Kundschaft ist dort, wo es am meisten Geld gibt und am meisten politisches Kapital daraus geschlagen werden kann, weil sich dumme Bürger nicht im klaren darüber sind, dass „vom Staat geleitete und finanzierte Netze“ nichts anderes bedeuten, als eine Zwangsverpflichtung für Mobilfunk durch das Steuersystem. Länder, in denen persönliche wirtschaftliche Freiheit nichts zählt und deren Einwohner zu doof sind, sich an die sozialistische Vergangenheit eines Landesteiles zu erinnern. Genau.

Und so wird OpenSignal gerne weiter passende Daten für viel Geld an deutsche NGOs/Lobbyverbände, Behörden, Parteien und Unternehmen liefern – gegen Geld.

Qualcomm, der weltgrößte Baseband-Designer und dadurch Top-Profiteuer jeder neuen Mobilfunkgeneration, ist jedenfalls nicht so dumm und hat sich vor Jahren schon mit ein paar Millionen $ Venture Capital an OpenSignals beteiligt.

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