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Leistungsmesser, 2. Versuch

Um den Leistungsfortschritt bzw -Status beim Radfahren möglichst genau zu ermitteln, gibt es eigentlich nur eine praktikable Möglichkeit „outdoors“: Ein Leistungsmesser. „load cells“, also Wägezellen/Dehnstreifen, die bei Biegung ihre elektrische Leitfähigkeit verändern, also das Prinzip einer digitale Waage. Je mehr man „drückt“ oder „zieht“ desto mehr Kraft erbringt man.

Es gibt verschiedene Bauarten und Möglichkeiten, dieses System am Fahrrad zu verbauen. Die Pionierarbeit entstand von SRM aus Deutschland vor circa 30 Jahren, mittlerweile gibt es dutzende Hersteller von mal mehr oder weniger genauen und teuren Leistungsmessern. Populär ist heutzutage die Messtechnik in einer Spindel (dort wo das/die vordere Kettenblatt/blätter festgemacht werden), in eine oder beide Kurbelarme oder den Pedalen zu verbauen. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Mein erster Versuch war der, dass ich einen gebrauchten Kurbel-basierten Leistungsmesser einer obskuren Marke („Infocrank“) kaufte, die aber den britischen und irischen Radsportverband ausgestattet hat. Somit konnte ich hier auch „echte“ beidseitige Messungen erhalten und feststellen, dass mein linker Fuß etwas weniger Leistung bringt. Leider ist die Kurbel der rechten Seite spontan beim Anfahren am Stiglmaierplatz gebrochen. Mir ist nichts passiert, das Ding aber Schrott. Der Hersteller hat auch indirekt eingestanden, dass es solche Probleme bei manchen Fahrern gibt, lehnt aber Kulanz ab (zu alt, gebraucht gekauft).

Nun habe ich mich für eine Magene Powermeter-Spindel entschieden, welche zum Rotor ALDHU24/VEGAST24-System kompatibel ist. Rotor ist ein spanischer Hersteller von Kurbelgarnituren im höheren Preissegment, deren genannte Bauarten mit einer 24mm Welle kommen, also dem Shimano Hollowtech2-Standard entsprechen und keinen obskuren PraxisWorks (wie oben bei der Infocrank). Weiterhin sind die Kurbeln und die Welle (Achse) modular, d.h. ich kann sie einzeln ersetzen und nachkaufen. Das Powermeter greift direkt auf die Welle und das Kettenblatt wird am Powermeter befestigt. Ich hoffe so meinen gewichtsbedingten Verschleiß mit weniger Totalverlust reduzieren zu können. Der Leistungsmesser ist von GPlama als ziemlich genau getestet worden. Mit Zoll hat er mich allerdings trotzdem ~305€ gekostet, ich musste 4 Wochen warten und 2x zum Zoll nach Garching-Hochbrück, weil das Importieren von Gütern über 150€ seit 2 Jahren eine absolute Katastrophe geworden ist.

Auf dem Gebrauchtmarkt gibt es passende Rotor-Kurbeln relativ preiswert und die Welle (Achse) gibt es zudem in zwei Längen: Road und Gravel.

Rennräder sind „schmaler“ gebaut, mein Rad entspricht aber eher einem Gravel-Rad. Ich habe deshalb eine Gravel-Welle von Rotor verbaut und kann so eine Kettenlinie fahren, die bis auf 1mm der Empfehlung von SRAM für meine Schaltung entspricht.

Anyway. Das war heute die erste Fahrt. Mal schauen, wie lange es hält und wie lange ich beim Oly Lake Sprint auf Platz 175 von 7631 bleiben kann 😉

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