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Der Untergang Münchens?

Es wird sehr hart werden und, wenn es schief geht, wird München erledigt sein. Warum dies so sein wird, schreibe ich in diesem Blogbeitrag.

München hat Nach dem 2. Weltkrieg davon profitiert, dass Siemens und BMW den Standort stärkten, trotzdem war München noch über Jahrzehnte eine Stadt der Obdachlosen, der „Mondscheinsiedlungen“, bis auch für die letzten Kriegsflüchtlinge in den Trabantenstädten Hasenbergl und Neuperlach Wohnraum geschaffen wurde. Olympia ’72 war ein Highlight, dass den Aufbau eines S- und U-Bahn-Netzes erst ermöglicht hat. Leider ist man dabei größenwahnsinnig geworden und hat das Tramnetz unwiederbringlich zerstört, dass für die Erschliessung einzelner Stadtteile viel günstiger und flexibler gewesen wäre. Erst Anfang der 1990er fing man sehr langsam an, den Fehler zu korrigieren.

Während ansässige Konzerne ihre Präsenz in und um München immer mehr zu Verwaltungsstandorten machen, blieben BMW und MAN wohl als einzige wirklich große Produktionsbetriebe in der Stadt oder am Stadtrand. Die Stadtpolitik gab allen Wünschen statt und sorgte dafür, dass ehemalige Flächen der Bahn, der Bundeswehr und der US-Army teilweise oder zu einem großen Teil an diese Betriebe, insbesondere BMW, gingen.

Doch BMW stellt einen sogenannten „single point of failure“ dar. Ein massives Klumpenrisiko für die Stadt hinsichtlich der Steuereinnahmen. Und die Wünsche werden immer teurer.

Mit den Folgen der Pandemie, des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine und der Inflation wird das Geld knapp, dringend notwendige Ausbau- und Sanierungsprojekte werden hunderte Millionen Euro kosten. Dazu kommen Spinnereien, wie ein über eine Milliarde Euro teuren Autobahn-Zubringer-Tunnel für BMW. Mit viel Pech könnte sogar die längst beschlossene Westtangente der Tram wieder wackeln. Einige andere Ausbaupläne sind längst „verschoben“ worden. Die Renovierung des Gasteigs ist eine komplette politisch-planerische Katastrophe, denn durch die Verzögerung des Vorhabens und diverser gescheiterter Versuche, externe Finaziers zu gewinnen, muss nun die Stadt voll zahlen.

  • Über 700 Millionen alleine für den Gasteig
  • Über 400 Millionen für die Rettung der städtischen Kliniken.
  • 200 Millionen alleine für Kostensteigerungen beim Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst.
  • 1000 Millionen (1 Milliarde) für die U-Bahn nach Pasing
  • 500 Millionen für die Tram-Westtangete
  • 160 Millionen für die Tram-Nordtangente
  • ein neues Mietradsystem als Ersatz von durch Nextbike betriebenes MVG-Rad ab 2025
  • Neubau Donnersberger Brücke (Kosten unklar)
  • Sanierung Hackerbrücke (Kosten unklar)
  • BMW-Tunnel Hasenbergl (Kosten unklar, angeblich 1 Milliarde €)
  • Kosten im Rahmen der zweiten Stammstrecke (unklar)
  • Kosten im Rahmen der Bahnhofs-Neugestaltung
  • Kosten durch Kaufhauspleiten, Benko-Pleite und Innenstadt-Verödung (unklar)
  • Kosten durch Kreditausfälle Benko bei der Stadtsparkasse
  • Kosten um Personalmangel bei der MVG einzudämmen

Populistische Saboteure aus der rechten Ecke lästern, die Ausgaben für Radwege wären so hoch. Aber diese sind mit bis zu 44 Millionen wirklich „peanuts“. Mit Ausnahme des neuen Mietradsystems, BMW-Tunnel und der U-Bahn-Erweiterung sind o.g. Ausgaben wohl unvermeidbar. Aber sie schränken den Spielraum der Stadt auf Jahre auf 0 ein.

Natürlich ist München auch ein wichtiger Standort für Google, Apple, Amazon und Microsoft. Dort verdienen viele Menschen sehr viel Geld. Aber diese Unternehmen zahlen meines Wissens keine Gewerbesteuer und suchen sich ihre Mitarbeitende sehr genau aus. Viele dieser Menschen sind umweltbewusst und fahren Rad – wie ich auf Strava sehe. Doch die Stadtpolitik gibt nur einen geringe Betrag für sie aus. Fällt die öffentliche Infrastruktur insb. der ÖPNV einer Finanzkrise zum Opfer, sinkt auch die Attraktivität für diese „Hightech-Bürojobs“ und Unternehmen werden ggf. in Berlin, Hamburg oder dem EU-Ausland aufstocken.

Am Immobilienmarkt ändert das auch erst mal nur wenig. Das Angebot ist rar und teuer, nur die Verkäufe stocken. Schon 2022 habe ich viele verlassene Baustellen gesehen, selbst Mehrfamilienhäuser in guten Wohnlagen wurden nicht vollendet. Und nach dem Bauboom sehen wir jetzt eine Welle insolventer Bauunternehmen.

Die ergebnisarme Politik der Grünen war bisher ebenso traurig, wie die gutsherrenartige Opa-Politik eines SPD-Bürgermeisters im Rentenalter. Generell muss man sagen, dass politische Talente sich hier nicht in der Stadtpolitik aufhalten sondern in die Landes- oder Bundespolitik gezogen sind. Und das merkt man in jeder Fraktion.

Aber in harten Zeiten braucht es Menschen, die wollen, können und machen.

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