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Junkfood und Service-Hölle am Mittag

Einer der wenigen Nachteile von Remote/Home-Office-Work ist bei mir die Mittagspause: Es gibt hier in der Nähe keine schnellen günstigen Restaurants und mehr als eine Stunde Mittagspause kann und will ich mir meistens auch nicht leisten. Schwingt man selbst den Topf und bereitet sich etwas zu, ist man aber auch schon mindestens 30-45 Minuten beschäftigt ausser man bereitet schon alles am Morgen pfannenfertig zu (Backofen vorheizen und Fertigpizza backen geht auch nicht unter 25 Minuten zzgl. Verzehr).

Mittags zu fasten und Abends selbst zu kochen, scheidet bei mir auch aus, weil ich dann nur schlecht schlafen kann und oft Sodbrennen bekomme.

Bleiben also die Lieferdienste übrig, die sich mittlerweile den Vermittler- und Zustell-Oligopolen ergeben haben:

Trotz für Lieferdienste überschaubare Entfernungen von 2-3km (Ich wohne am südlichen Ende des Olympiaparks, innerhalb des Mittleren Ringes) gelten sehr hohe Mindestbestellwerte, die grundsätzlich trotz der hohen Preise nicht mit Einzelportionen erreichbar sind. Man wird also gezwungen gleich mehrere Gerichte oder brutal überzogene Beilagen/Getränke zu bestellen und am Abend (juhu, Sodbrennen) oder dem nächsten Tag aufzuwärmen (2 Tage indisches Essen hintereinander nervt).

Das ist nicht nur ungesund sondern auch relativ teuer.

Doch die Nachfrage scheint gegeben zu sein, denn neben ca 50 Lieferdiensten sind auch große Franchise-Gastrobetriebe wie von Mc Donalds, Vapiano und Burger King seit circa 2 Jahren mit dabei: Zu höheren Preisen als in der Filiale und ohne die dort oftmals gültigen Rabattaktionen.

Hegt man bei Mc Donalds und Burger King prinzipiell keine großen Erwartungen an das Fertigessen, so wird man trotzdem durch die auch nach Jahren noch unprofessionelle Arbeitsweise überrascht: Burger King (Triebstraße 44, Betrieben durch die SCHLOSS BURGER GmbH) braucht trotz läppischer 2km Luftlinie mindestens 90 Minuten, oft noch länger.

Es werden regelmäßig Produkte vergessen, das Personal unfassbar unfreundlich. Telefonische Nachfragen sind quasi nicht möglich, man versteht kein Deutsch, kein Englisch, will nachliefern – es kommt aber nie an. Man ruft nochmal an und erhält dann 3 Stunden nach der eigentlichen Bestellung die Nachlieferung des vergessenen Artikels ohne Entschuldigung oder gar Kulanz.

Hunderte negative Bewertungen auf den Vermittlungsplattformen werden regelmäßig vom Betreiber frisiert oder durch bezahle Promotionen in der Sortierung der Lieferdienste egalisiert.

Nach dem ersten Fuckup habe ich mir generell beim Vermittler direkt zu reklamieren (und online mit Paypal oder Karte zu bezahlen) um wenigstens mein Geld zurückzuerhalten. Vermutlich werden das auch einige andere Kunden machen und dem Burger King-Franchisenehmer richtig schlechte wirtschaftliche Ergebnisse bescheren. Nachdem ich das ganze ein paar Mal „erleben“ durfte, ist BK Lieferdienst seitdem auf meiner ewigen Shitlist und wird boykottiert.

Und trotzdem unternimmt der Betreiber nichts oder stellt das Angebot, welches er und seine Mitarbeiter offensichtlich nicht erfüllen können, nicht einfach ein.

Für mich ist das absichtliche Geschäftsschädigung zu Lasten des internationalen Burger King-Brands und erinnert an die schlimmen Zeiten und den Skandal aus 2014. Ich muss deshalb davon ausgehen, dass die Restaurant Brands International auch heute noch keine Maßnahmen unternimmt, um das Image „Burger King“ in Deutschland ausreichend vor schädlichen Franchisenehmern zu schützen. Für mich persönlich ein Grund, keine Aktien von RBI zu besitzen, trotz des relativ geringen „deutschen“ Umsatzanteils.

Aber auch das „Restaurant zur Goldenen Möwe“ macht es nicht besser: Zwar wird die Tasche von Hand beschriftet (siehe Foto) und zugeklebt (man traut wohl den eingesetzten Foodora-Fahrern nicht), vergaß aber bei circa. 5 Bestellungen auch in 30% aller Fälle mindestens einen Artikel, so wie heute bei mir.

Interessanterweise sind die Foodora-Fahrer/innen aber die zuverlässigsten und schnellsten Fahrer und Bike-Profis. Viele sprechen (nur) exzellentes Englisch, sind vermutlich UK oder US-Bürger, die sich in München etwas dazu verdienen und vermutlich lange im Radkurier-Geschäft sind. Keine Anfänger, keine Schlamper, man sieht es am Tracking. McDonalds wird dafür bezahlen und die Kosten umlegen, aber durch das Schludern bei der Bestellabfertigung in der Filiale sind die Kunden dann trotzdem unzufrieden und der Vorteil eines zuverlässigen Lieferlogistikers dahin.

Fazit:

Aber ab und zu braucht man den widerlichen Geschmack und Service von McDonalds und Burger-King um daran erinnert zu werden, wie lecker selbstgemacht Burger mit guten Zutaten wirklich sind. Auch die BigMac-Soße kriegt man relativ einfach hin, wenn man sich an das von McDonalds Canada veröffentliche Rezept hält.

Brioche-Buns von Edeka/Bringmeister oder REWE sind wunderbar, dazu Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Eisberg- oder Romanasalat – und selbst aus Rinderhackfleisch gepresste Patties. Die Zutaten sind zwar teuer und es dauert auch eine Weile in der Zubereitung, aber das Ergebnis lässt einen wieder mindestens 6 Monate oben genannte Buden umgehen (und stattdessen mittags auf Indisches, Chinesisches oder Pizza ausweichen…).

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