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Kategorie: Startup

Zensur durch die Kreditkartenanbieter

In den USA wird ein Thema gerade groß: Patreon, eine Community-Plattform zur Einsammlung und Verteilung von „Spenden“ für Aktivisten, Blogger, Websitebetreiber und Contentproduzenten aller Art hat diversen Leuten den Account geschlossen und Gelder einbehalten. Angeblich auf Druck eines der großen Kreditkarten-Anbieter.

Gerade im libertär-konservativen Bereich beginnt man zu erkennen, dass hier nicht nur alt-right-Nazis „ohne Prozess“ ausgeschlossen werden, sondern eben dieses Mal auch Leute aus dem „normalen“ Spektrum. Sexworker, welche üblicherweise eher links verortet sind, haben schon vor Jahren ihre Accounts bei PayPal verloren und waren vor einigen Monaten auch bei Patreon wieder auf der Abschussliste, wieder sollen die Kreditkarten-Betreiber auf Basis ihrer Risk-Management-Policy eingeschritten sein.

Auch bei uns erkennt man die Macht der Kreditkartenunternehmen: So fallen z.B. fürs Lotto-Spiel zusätzliche Gebühren an in saftigen Höhen: 5€ pro Vorgang! Nun wird man das wohl mit „gestiegenem regulatorischen Aufwand und Zahlungsausfallrisiken“ begründen, ist aber letztlich nichts anderes, als eine Diskriminierung. So wie Facebook und Instagram pauschal blanke Nippel bestrafen, weil manche Teile der USA oder restlichen Welt damit nicht umgehen können, so wird der Zahlungsverkehrs-Filter nun global ausgerollt.

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Menschen verstehen Innovation nicht.

Die letzten 1,5 Jahre habe ich mich sehr viel mit Elektromobilität beschäftigt, was für Fahrzeuge gibt es, wie werden sie aufgeladen, wie verbreitet sind Ladesäulen und so weiter. Um es kurz zu machen: Es gibt neben dem normalen Schuko noch drei weitere Ladestecker, die unterschiedliche Ladegeschwindigkeiten unterstützten und entweder Wechsel/Drehstrom oder Gleichstrom liefern. Das Auto wandelt jeweils den Drehstrom in Gleichstrom für die Akkus um, oder lässt den Gleichstrom gleich auf das Batterieladegerät los, was schneller ist.

Und es gibt aktuell alleine in Deutschland über 14.000 Ladestandorte mit zusammen über 40.000 Ladepunkten (was quasi einem Anschluss entspricht).

Foren, Websites und die mediale Berichterstattung ist voll mit dem Gejammere, wie komplex das alles noch sei. Sooo viele verschiedene technische Details, Ladekarten, RFID-Tokens, Smartphone-Apps und dann die ganzen unterschiedlichen Tarife die mal nach Vorgang, Zeit, Energiemenge oder einer wilden Kombination daraus abrechnen!

Es müsse endlich eine einheitliche Lösung her, ein Steckertyp (CCS), ein Ladekartensystem… am besten aber auch einfache Kreditkartenakzeptanz. Der Gesetzgeber sei gefragt und so weiter… dringender Handlungsbedarf!

Dabei ist der Markt noch in den Kinderschuhen, die Zahl an E-Autos ist noch prozentual gering, Ladesäulen werden bisher aus Goodwill oder PR aufgestellt, weil eine Gewinnerzielung illusorisch erscheint. Das hängt auch mit den noch immer hohen Anschaffungskosten zusammen. Während eine günstige Wallbox für zuhause 500-1000€ kostet, so sind leistungstechnisch identische, vandalismusgesicherte Ladesäulen für den öffentlichen Einsatz inkl. Abrechnungsbackend im Bereich von 15.000€ zu verorten (Gleichstrom-Schnellader ab 50.000€), wovon Bund und Land meistens mindestens 50% der einmaligen Kosten übernehmen.

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Crash 2019

Endlich werde ich selbst mal als Crash-Prohet aktiv, allerdings gehört auch nicht mehr sehr viel Mut und Wissen dazu: Die Aktienmärkte sind seit einigen Monaten massiv auf Talfahrt und die Geschwindigkeit der Talfahrt nimmt immer weiter zu. Es gibt kein Plateau, keine Abkühlung, keine kleine Konsolidierung: Nein, es geht richtig abwärts!

Die Parallelen zu 2000/2001 sind für mich sehr gut sichtbar: Schrott-Startups wie Uber und Lyft werden in höchster Eile an die Börse gebracht, mit einer irrwitzigen Bewertung. Es ist die Torschusspanik vor „Ladenschluss“ noch seine Anteile am Markt abzuladen. Ob das gelingt oder nicht, selbst wirtschaftlich und technische erfolgreiche Unternehmen werden mit massiven Abschlägen bewertet, wie man z.B. bei Apple sehen kann.

Wirtschaftliche Entwicklung und Innovationen verlaufen in Zyklen und der aktuelle Zyklus wird 2019 ganze 10 Jahre alt und damit überreif für einen Korrektur bzw. einen Technologiesprung. „Wundertechnologien“ wie Blockchain und AI sind überhypted und konnten den Hype ein paar Monate länger am Leben halten, aber konnten bis heute von keinem Marktteilnehmer wirklich monetarisiert bzw. geliefert werden. Keiner generiert damit nachhaltige, wirtschaftliche Vorteile z.B. durch gesteigerte Produktivität (Personalreduktion, Fehlerreduktion, gesteigerte Herstellungsgeschwindigkeit etc) . Selbst selbstfahrende Autos sind auf absehbare Zeit kein Business.

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Die Dämonisierung Anton Schleckers

Am gestrigen Montag fand die Urteilsverkündigung im „Schlecker-Prozess“ statt, Anton Schlecker und seine Kinder wurden verurteilt, teilweise auch zu Haftstrafen.

Die Berichterstattung darüber empfand ich allerdings als skandalös und niederträchtig. Insbesondere Ver.di, die SED/Linkspartei und Der Spiegel suggerierten in ihrer Berichterstattung, in Tweets und Pressemitteilungen, dass Anton Schlecker und seine Kinder dafür verantwortlich wären, dass 25.000 Geringqualifizierte ohne ohne Job dastünden — und jetzt deshalb (natürlich viel zu gering…) bestraft worden wären.

Das ist natürlich vollkommener Blödsinn. Schlecker selbst war Unternehmer ohne Haftungsbegrenzung, er hat mit teils fragwürdigen Methoden ein Imperium aufgebaut, dass wirtschaftlich nicht überleben konnte. Kein anderer Einzelhändler hat sich solche unrentablen Filialen ans Bein gebunden, so schwach frequentierte Standorte überhaupt angeschaut.

Schlecker hat das Unmögliche versucht:

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Plan für eine eine Karriere in der IT-Welt.

Seit meinem Quereinstieg 1999 hat sich sehr, sehr viel in der Branche getan. Viele Menschen, Technologien und Trends habe ich kommen und gehen sehen, viele auch schlicht verpasst. Weder bin ich Multimillionär noch besitze ich Häuser. Der folgende Plan ist daher absolut nicht neutral oder aus der Sichtweise eines „Gewinners“ sondern  aus meiner rückblickenden Sichtweise und dementsprechend stark subjektiv und nicht 1:1 übertragbar, sondern soll meine Erfahrungen und Erkenntnisse beschreiben.

Ich würde es jedenfalls heute so versuchen:

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Podcasting muss sterben, damit Podcasting leben kann!

Podcast ist in den USA im Mainstream angekommen. Lange schon sind Tech-Podcasts in ihren Nischen relevant, doch mit NPRs „This American Life“ gehört schon seit Jahren das reichweitenstärkste Format der „non-tech“-Bereich zur Benchmark. Das Team davon hat über die letzten 15 Jahre das Format ausgebaut, neue Formate gestartet und die Monetarisierung verbessert. Jetzt sind sie in der Lage, auch aufwendige Projekte, wie z.B. „Serial“-Podcast vorzufinanzieren und nachhaltig ihre Truppe zu bezahlen.

In Deutschland herrscht bei allen bekannten Podcastern jedoch eine antikapitalistische Einstellung. Es sind Leute, die es sich leisten können, weil sie einen Job haben, der das Hobby bezahlt (z.B. im Staatsdienst) oder eine Ehefrau haben, die im Staatsdienst gut verdient.

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Founders Talk

Ich möchte an dieser Stelle auf drei interessante Videos von Gregg Pollack hinweisen. Gregg ist Gründer von CodeSchool und hat davor ein SW-Entwicklungsunternehmen namens Envylabs…

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