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Kategorie: Wirtschaft

Was verdienen Fahrradkuriere in München?

Meine Motivation:

Ich habe das Radfahren für mich entdeckt und dafür monatelang das MVG-Rad-Sharing-System genutzt in einer Art Intervalltraining um Kosten zu sparen. Als die Gelegenheit passend war, kaufte ich mir mein eigenes Fahrrad um längere Touren „ohne Uhr“ unternehmen zu können und ein qualitativ besseres/gepflegteres Fahrrad zu fahren.

Doch stellt sich mir jetzt wieder öfter die Frage, wie ich auf Kilometer kommen kann. Meine Stadtrunden sind meist 20-25km lang (ohne Pause), dann meldet sich meist mein Gesäß und ich belasse es dann dabei. Aber ich glaube es wäre mehr drin. Und um wieder eine Art Intervalltraining zu machen, böte sich eigentlich die Tätigkeit als Fahrradkurier an. Dazu noch Geld fürs Training – das wäre doch super?!

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China macht mir Angst.

Ja, richtig gelesen. Mittlerweile sind selbst die billigen Dinger von AliExpress und Co durchaus auf einem Niveau, das man hier von lokalen Herstellern gewohnt ist (die vermutlich beim selben Händler einkaufen und es nur mit Labels und TÜV-Zeichen verschönern).

China macht mir auch deshalb Angst, weil es dort eine Mischung aus Wild-West-Kapitalismus und Partei-Kommunismus gibt, bei der man Regimegegner jahrelang wegsperrt und manche auch umbringt. Es ist eigentlich nicht mit unseren angeblichen hohen moralischen Ansprüchen, den allgemeinen Menschenrechten und unserem Demokratieverständnis vereinbar, was dort abgeht.

Im Gegensatz zum „Ostblock-Sozialismus“ nach 1945 gibt es keine klare Abgrenzung, wir spielen das Spiel mit um günstige Produkte einkaufen oder teuer verkaufen zu können und unser Land und unsere Menschen nicht verheizen zu müssen (Umweltschäden, Ausbeutung). Schritt für Schritt übernehmen wir auch Überwachungstechnologien aus China – durch Naivität, Unwissen oder Schwäche.

Während linke und rechte Medien weiterhin gegen das Silicon Valley und seiner oftmals skrupellose Disruptions-Modelle anschreiben, die Persönlichkeitsrechte und Privatsphäre teilweise mit Füßen treten, so wird bei China relativ wenig berichtet oder verschwiegen, wie abhängig wir bereits sind – es ist ja weit weg!

Was vielleicht auch daran liegt, dass China westliche Investigativreporter des Landes verweist oder deren lokale Mitarbeiter verfolgt. Eine ähnlich rückgratlose Verlogenheit ist man eigentlich nur bei der Partei „Die Linke“ gewohnt, welche z.B. den Einmarsch Russlands auf der Krim oder aktuell den venezulanischen Diktator unterstützt – Schuld hätten einzig und alleine die USA und Donald Trump. Aha.

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Transparenz als strategische Waffe

Von der britischen Open Knowledge Foundation inspiriert gibt es in Berlin einen lokalen Verein, der sich seit Jahren gemeinnützig und deutschlandweit um die „Befreiung“ allgemeiner Datensätze des Staates und seiner Beteiligungen einsetzt. Vom Betrieb des Transparenzportals „Frag den Staat“ über kommunale Open Data-Projekte bis hin zu „Open Corporates“, einem crawling der Handelsregisterbekanntmachungen.

Einer der größten Unterstützer solcher Initiativen ist immer wieder ausgerechnet Google, der wohl eine der größten und lukrativsten Datenbanken der Welt als Betriebsgeheimnis unter Verschluss hält und monopolistisch zumindest den populären Teil des Webs kontrolliert.

Google hat seit über zehn Jahren aktiv sämtliche anderen Knowledge-Silo-Anbieter bekämpft, von Wissenschaftsverlagen (die ihren Hals nicht voll bekommen konnte), über Geodaten-Anbieter und Karten-Anbieter (Wer kennt noch Stadtplandienst?), Nachrichten, Wetter, Börsenkurse etc. – die Strategie dahinter ist klar: Man versucht anderen Anbietern das Wasser abzugraben und den Nutzen der bisher kostenpflichtigen Angebote zu beschränken. In der Folge sinkt die Zahlungsbereitschaft, da viele Nutzer sich mit den „Gratis-Daten“ von Google bestens versorgt sehen.

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Regierung missachtet Pflicht zum Bau von Ladesäulen für Elektroautos

Spiegel Online berichtet darüber, wie Minister Altmaier erneut der Elektromobilität einen Bärendienst erweisen möchte. Man spürt den Kadavergehorsam gegenüber der Auto-Lobby regelrecht, denn weil die allermeisten Autobesitzer keine 50 Kilometer pro Tag fahren,…

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Zensur durch die Kreditkartenanbieter

In den USA wird ein Thema gerade groß: Patreon, eine Community-Plattform zur Einsammlung und Verteilung von „Spenden“ für Aktivisten, Blogger, Websitebetreiber und Contentproduzenten aller Art hat diversen Leuten den Account geschlossen und Gelder einbehalten. Angeblich auf Druck eines der großen Kreditkarten-Anbieter.

Gerade im libertär-konservativen Bereich beginnt man zu erkennen, dass hier nicht nur alt-right-Nazis „ohne Prozess“ ausgeschlossen werden, sondern eben dieses Mal auch Leute aus dem „normalen“ Spektrum. Sexworker, welche üblicherweise eher links verortet sind, haben schon vor Jahren ihre Accounts bei PayPal verloren und waren vor einigen Monaten auch bei Patreon wieder auf der Abschussliste, wieder sollen die Kreditkarten-Betreiber auf Basis ihrer Risk-Management-Policy eingeschritten sein.

Auch bei uns erkennt man die Macht der Kreditkartenunternehmen: So fallen z.B. fürs Lotto-Spiel zusätzliche Gebühren an in saftigen Höhen: 5€ pro Vorgang! Nun wird man das wohl mit „gestiegenem regulatorischen Aufwand und Zahlungsausfallrisiken“ begründen, ist aber letztlich nichts anderes, als eine Diskriminierung. So wie Facebook und Instagram pauschal blanke Nippel bestrafen, weil manche Teile der USA oder restlichen Welt damit nicht umgehen können, so wird der Zahlungsverkehrs-Filter nun global ausgerollt.

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Kommentar zu: „Linux Stirbt“ auf Danisch.de

Hadmut Danisch ist ein streitbarer Informatiker und Blogger. Seine Sichtweisen bezüglich Informatik und Informatik in Deutschland teile ich zum allergrößten Teil, so wie jüngst in seinem Blogpost „Linux stirbt“.

Die von ihm oft ausgemachten Gründe der „Verweichlichung“, „Diversifikation“ oder „Quoten“ teile ich jedoch meistens nicht, auch in dem besagten Blogpost.

„Linux stirbt“ nicht wegen Linus, wegen eines Spendenaufrufes für Diversifikation oder einer Anti-Harassment-Policy, sonder aus einem anderen Grund: Zwar sieht es so aus, als ob die „privileged white men“ die überwiegend die letzten 27 Jahre am Kernel und viele Userland-Projekten tätig waren, die Ursache des Erfolges sind und jeder Versuch einer Diversifikation hier Projektsabotage sei. Doch wird hier vergessen, dass Linux damals relativ alternativlos war, sehr viele Leute in der Branche sehr viel Geld in sehr kurzer Zeit verdient und auch wieder in solche Projekte reinvestiert haben oder dadurch „Zeit spenden konnten“.

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Menschen verstehen Innovation nicht.

Die letzten 1,5 Jahre habe ich mich sehr viel mit Elektromobilität beschäftigt, was für Fahrzeuge gibt es, wie werden sie aufgeladen, wie verbreitet sind Ladesäulen und so weiter. Um es kurz zu machen: Es gibt neben dem normalen Schuko noch drei weitere Ladestecker, die unterschiedliche Ladegeschwindigkeiten unterstützten und entweder Wechsel/Drehstrom oder Gleichstrom liefern. Das Auto wandelt jeweils den Drehstrom in Gleichstrom für die Akkus um, oder lässt den Gleichstrom gleich auf das Batterieladegerät los, was schneller ist.

Und es gibt aktuell alleine in Deutschland über 14.000 Ladestandorte mit zusammen über 40.000 Ladepunkten (was quasi einem Anschluss entspricht).

Foren, Websites und die mediale Berichterstattung ist voll mit dem Gejammere, wie komplex das alles noch sei. Sooo viele verschiedene technische Details, Ladekarten, RFID-Tokens, Smartphone-Apps und dann die ganzen unterschiedlichen Tarife die mal nach Vorgang, Zeit, Energiemenge oder einer wilden Kombination daraus abrechnen!

Es müsse endlich eine einheitliche Lösung her, ein Steckertyp (CCS), ein Ladekartensystem… am besten aber auch einfache Kreditkartenakzeptanz. Der Gesetzgeber sei gefragt und so weiter… dringender Handlungsbedarf!

Dabei ist der Markt noch in den Kinderschuhen, die Zahl an E-Autos ist noch prozentual gering, Ladesäulen werden bisher aus Goodwill oder PR aufgestellt, weil eine Gewinnerzielung illusorisch erscheint. Das hängt auch mit den noch immer hohen Anschaffungskosten zusammen. Während eine günstige Wallbox für zuhause 500-1000€ kostet, so sind leistungstechnisch identische, vandalismusgesicherte Ladesäulen für den öffentlichen Einsatz inkl. Abrechnungsbackend im Bereich von 15.000€ zu verorten (Gleichstrom-Schnellader ab 50.000€), wovon Bund und Land meistens mindestens 50% der einmaligen Kosten übernehmen.

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Agenda-Setting: Oder wie man Medien manipuliert

Unter Agenda-Setting versteht man das Setzen von Themenschwerpunkten im öffentlichen Diskurs/Medien, eigentlich primär im politischen Tagesgeschäft: Man bauscht ein Problem auf, für das man bereits eine einfache Lösung finden kann und verkauft sich als erfolgreicher Macher, oder man schiebt der Regierung ein Thema unter, das nicht zu gewinnen ist: Die Medien übernehmen das Zuspiel und vollenden das Werk.

Ich verwende den Ausdruck auch ganz gerne im Umfeld von Public Relations (PR) oder Media Relations (Medienarbeit). Suggerieren diese Bezeichnungen doch einen so unschuldig-rationalen Vorgang, versteckt sich dahinter doch einzig die Strategie, durch Veröffentlichungen und „Informationsveranstaltungen“ möglichst enge Beziehungen zu Journalisten aufzubauen und diesen dann die passende Agenda meist ausformuliert zukommen zu lassen.

Nehmen wir einmal ein konkretes Beispiel:

Wir schreiben den 27.12.2018, es ist „zwischen den Jahren“ und dementsprechend wenig los. In Agenturen und Medienredaktionen sitzen nur wenige Leute, die Notbeschäftigung, die aus irgend einem Grund nicht zuhause bleiben durfte. Die schwache Nachrichtenlage schreit quasi nach neuen, möglichst wenig polarisierenden Meldungen: Wer polarisiert, muss Begründen. Wer polarisierendes berichtet, muss fact-checking betreiben und den Kopf hinhalten.

Dann schreiben wir aber auch den 27.12.2018, kurz vor Jahresende, einem wichtigen Verjährungsdatum im Rahmen des VW-Dieselbetruges in Deutschland.

Und dann schreiben wir auch den 27.12.2018, an dem CSU-Verkehrsminister Scheuer offen den Widerstand gegen eine Nachrüstung von betrügerisch zugelassenen Diesel-Fahrzeugen aufgibt.

Was macht nun VW Media Relations daraus? Nun, man hat sich eine schöne Konserve ausgedacht: Man möchte aus ausgedienten Elektroauto-Akkus stationäre Ladesäulen bauen, oder Ladesäulen mit Recyclingakkus puffern. Wer sich etwas ernsthafter mit E-Moblilität beschäftigt hat, hört das nicht zum ersten Mal, auch Tesla möchte Megacharger (geplante Supercharger für LKWs) mit Akkus puffern (Artikel aus Februar 2018!), um Netzspitzen zu vermeiden, so wie Tesla es mit neuen Akkus bereits in Australien zu Stabilisierung des Stromnetzes sehr erfolgreich umsetzt.

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Crash 2019

Endlich werde ich selbst mal als Crash-Prohet aktiv, allerdings gehört auch nicht mehr sehr viel Mut und Wissen dazu: Die Aktienmärkte sind seit einigen Monaten massiv auf Talfahrt und die Geschwindigkeit der Talfahrt nimmt immer weiter zu. Es gibt kein Plateau, keine Abkühlung, keine kleine Konsolidierung: Nein, es geht richtig abwärts!

Die Parallelen zu 2000/2001 sind für mich sehr gut sichtbar: Schrott-Startups wie Uber und Lyft werden in höchster Eile an die Börse gebracht, mit einer irrwitzigen Bewertung. Es ist die Torschusspanik vor „Ladenschluss“ noch seine Anteile am Markt abzuladen. Ob das gelingt oder nicht, selbst wirtschaftlich und technische erfolgreiche Unternehmen werden mit massiven Abschlägen bewertet, wie man z.B. bei Apple sehen kann.

Wirtschaftliche Entwicklung und Innovationen verlaufen in Zyklen und der aktuelle Zyklus wird 2019 ganze 10 Jahre alt und damit überreif für einen Korrektur bzw. einen Technologiesprung. „Wundertechnologien“ wie Blockchain und AI sind überhypted und konnten den Hype ein paar Monate länger am Leben halten, aber konnten bis heute von keinem Marktteilnehmer wirklich monetarisiert bzw. geliefert werden. Keiner generiert damit nachhaltige, wirtschaftliche Vorteile z.B. durch gesteigerte Produktivität (Personalreduktion, Fehlerreduktion, gesteigerte Herstellungsgeschwindigkeit etc) . Selbst selbstfahrende Autos sind auf absehbare Zeit kein Business.

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Paketzusteller und die Grundlagen der Wirtschaft

In der Vorweihnachtszeit berichten die Medien wieder über E-Commerce-Kaufexzesse um den Black Friday herum: Es wird online bestellt, hauptsächlich bei Amazon, und Paketzusteller ersticken unter dem Sendungsvolumen. Die Arbeitsbedingungen seien brutal, die Bezahlung schlecht. Schuld sind „die da oben“, Lohndumper aus Osteuropa, Amazon, Kapitalismus oder man selbst, sofern man die Tür öffnet und eine unfreundlichen Amazon Logistics-Fahrer vor sich hat.

Verdi streikt seit einer Ewigkeit bei Amazon, ohne Ergebnisse. Die Forderungen sind trickreich, statt einfach nur mehr Gehalt wird eine andere Tätigkeits-Einstufung angestrebt und von Amazon verweigert.

Ist es wirklich so einfach?

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Der qualitative Untergang von Spiegel Online

Spiegel Online (SPON) war unverkennbar das journalistische Leitmedium im deutschsprachigen Web. Sehr früh gestartet, gehört es bis heute zu den populärsten deutschsprachigen Websites und Anlaufstelle für journalistische Berichterstattung. In Zeiten wachsender Konkurrenz, geringerer Werbeerlöse und allgemeiner Medienkritik hat sich SPON jedoch nicht für eine besonders tiefgründige Berichterstattung entschieden, sondern verfolgt in allen Bereichen eine durch Buzzfeed und Bild geprägte, reisserische Berichterstattung.

Hier ein paar Beispiele:

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Über Twitter

Seit 2007 betrieb ich einen (inoffiziellen) Twitter-Account in deutscher Sprache mit aktuell über 300.000 Tweets. Die letzten 3-4 Jahre waren allerdings ziemlich unbefriedigend, weil klar wurde, dass insbesondere „im deutschen Teil“ fast nur Akteure aktiv sind, die eine Agenda setzen wollen:

  • Politiker, die ihr Parteiprogramm und ihre Person in gutem Licht darstellen wollen.
  • Unternehmen, die Twitter als Ausspiel-Plattform für PR nutzen.
  • (inoffizielle) Mitarbeiter von Unternehmen, die ihre Produkte verkaufen oder gesellschaftlich-politisch Einfluss nehmen wollen (Beispiele: Gewerkschaftler, Diesel-Gate-Relativierungen durch Mitarbeiter von Daimler, VW, Telekom etc.).
  • Rechts- und linksradikale Accounts mit der Absicht der Generierung von Stress, Aufstachelung, Irreführung und Volksverhetzung.
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Festnetz ist tot.

Festnetz als Basis für Telefonie ist tot: Voice-over-IP ersetzt bei DSL, VDSL und Kabel-Anschlüssen das traditionelle Analog- oder ISDN-Netz komplett. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt auf dem Festnetz einen Anruf getätigt habe, es muss aber vermutlich zu der Zeit gewesen sein, als ich zuhause noch ADSL hatte, also vor 10 Jahren.

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StreetScooter und e.Go – Typisch deutsche Subventionsprojekte

Immer mehr Menschen, Unternehmen und Politiker haben erkannt, dass die internationale Konkurrenz in der E-Mobilität bereits deutlich an deutschen Herstellern vorbeigezogen ist: Auf der einen Seite steht Tesla, als hochpreisiges Luxusprodukt, auf der anderen Seite diverse chinesische Betriebe, die unfassbare Kapazitäten aufbauen und von der eigenen Regierung geschützt und gefördert werden.

Damit das deutsche Ego nicht zu arg darunter leiden muss, dass die lokalen Unternehmen technologisch abgehängt wurden, wird oftmals das Startup StreetScooter als „Angriff auf…“ oder „Vorreiter der Elektromobilität“ genannt. Zwei Professoren der RWTH Aachen schraubten auf Basis von Zulieferbauteilen und etwas Eigenentwicklung batteriebetriebene Kastenwägen in Kleinserie.

Die Fahrzeuge sind teuer, haben eine kurze Reichweite und sind ein typisches Orchideen-Projekt, wie es in Deutschland schon einige gab, z.B. das Projekt Hotzenblitz in den 1990ern:

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Wie man durch einen Kult die eigene Wirtschaft aufbaut (1 von 2)

Deutschland 1945. Entgegen vieler Überlieferungen sind viele Industrieanlagen nicht zerstört. Währen die Rote Armee in Ostdeutschland relativ viele Anlagen und Infrastrukturen zur Reparationen in die Sowjetunion bringen lässt, bleibt Westdeutschland relativ verschon. Ob Giftgas- oder Panzerfabrik – die Besatzungsmächte wollen das Land nicht untergehen lassen und geben nach der Demilitarisierung die Industriebetriebe zurück.

Aus IG Farben wurden wieder einzelne Gesellschaften wie Bayer, BASF, Hoechst – aus dem Rüstungsproduzenten Daimler mit 33.000 Zwangsarbeitern wieder ein ziviler Autobauer, ebenso wie aus Volkswagen. Hier hatte man mit 20.000 Zwangsarbeitern Kübelwagen, V1-Bauteile, Bomben und Flugzeugbauteile hergestellt.

Schon kurz nach 1945 war „alles vergessen“:

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Die Dämonisierung Anton Schleckers

Am gestrigen Montag fand die Urteilsverkündigung im „Schlecker-Prozess“ statt, Anton Schlecker und seine Kinder wurden verurteilt, teilweise auch zu Haftstrafen.

Die Berichterstattung darüber empfand ich allerdings als skandalös und niederträchtig. Insbesondere Ver.di, die SED/Linkspartei und Der Spiegel suggerierten in ihrer Berichterstattung, in Tweets und Pressemitteilungen, dass Anton Schlecker und seine Kinder dafür verantwortlich wären, dass 25.000 Geringqualifizierte ohne ohne Job dastünden — und jetzt deshalb (natürlich viel zu gering…) bestraft worden wären.

Das ist natürlich vollkommener Blödsinn. Schlecker selbst war Unternehmer ohne Haftungsbegrenzung, er hat mit teils fragwürdigen Methoden ein Imperium aufgebaut, dass wirtschaftlich nicht überleben konnte. Kein anderer Einzelhändler hat sich solche unrentablen Filialen ans Bein gebunden, so schwach frequentierte Standorte überhaupt angeschaut.

Schlecker hat das Unmögliche versucht:

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Kein Mitleid mit AirBerlin-Angestellten

Jedem Mitarbeiter von AirBerlin muss seit Jahren klar gewesen sein, dass das Unternehmen nicht ordentlich wirtschaftet. Milliardenverluste, immer neue Vorstände und Restrukturierungsmaßnahmen waren am Jahresende immer eines: Nicht erfolgreich.

Im Gegensatz zu den „Schleckerfrauen“, die meist keine andere Job-Angebote, Erfahrung oder Ausbildung hatten, sind doch die meisten Mitarbeiter von AirBerlin mindestens mit Abitur oder sogar einem Hochschulstudium ausgestattet. Da muss man dann bitteschön auch Verantwortung übernehmen, für sich und die Familie!

Jedes Unternehmen muss in Deutschland und in UK eine Bilanz veröffentlichen – für jeden einsehbar. Börsennotierte Aktiengesellschaften haben darüberhinaus noch weitreichendere Veröffentlichungspflichten, insbesondere ab einer gewissen Größe bzw. Handelssegment:

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